Pilzkönige / Schwammerlkini oder Pilzpäpste / Schwammerlpäpste gibt es viele. Jede Region hat ihren eigenen oder sogar mehrere. Es sind Menschen, die auf dem Gebiet der Pilze eine gewissen Bekanntheitsgrad erlangt haben. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben. Manche gehen einfach schon Jahrzehnte in die Schwammerl (auf Speisepilz-Suche) und nehmen auch Arten mit, die der gemeine Pilzsammler für „giftig“ hält. Andere haben eine umfangreiche Artenkenntnis, gelten als Experten und verfügen – hoffentlich – über eine Anerkennung als Pilzsachverständige (PSV) der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) oder einer vergleichbaren Institution. Eine extreme Ausprägung dieser Leidenschaft sind Mykologen – Pilzforscher, die in erster Linie suchen, was sie noch nicht kennen oder was selten ist. Dabei ist es egal, ob die Schwammerl essbar oder giftig sind. Es geht nur um die korrekte Bestimmung. Für diese „Mykologen“ genannten Zeitgenossen ist das Pilz-Essen zur Nebensache geworden oder wird komplett abgelehnt. Mit einem solchen Menschen haben Sie es auf dieser Webseite zu tun.
Sich selber so zu bezeichnen zeugt allerdings nicht gerade von Bescheidenheit. Zu meiner Rechtfertigung kann ich nur anfügen, dass diese Bezeichnung nicht von mir selber kam, sondern irgendwann in den Medien erschien. Und auch den Namen der hier vorliegenden Homepage habe nicht ich kreiert. Eines Tages rieten mir meine Kinder, mal den Suchbegriff „Schwammerlpapst Regensburg“ in eine bekannte Internet-Suchmaschine einzugeben. Die Trefferquote überraschte auch mich! Das sprach sich allmählich in der Verwandtschaft herum. Darunter gibt es auch einen Bruder, der professionell Webseiten gestaltet. Der machte mir dann diese Domain zum Geburtstags-Geschenk, nachdem er festgestellt hatte, dass sie noch nicht vergeben war. Gestaltet und ausgefüllt habe ich die Seite allerdings selber (mit ein bisserl „Anschub“-Unterstützung).
Wie kam es dann dazu, dass mich das Schwammerlvirus so arg erwischt hat? Hier ein stichpunktartiger „Lebenslauf“:
– Von Kindesbeinen an mit Eltern und Großeltern auf Speisepilzjagd im nördlichen Oberpfälzer Hügelland – schon immer erfolgreich mit „Schwammerl-Augen“.
– 1983 der Anfang der „Weidener Phase“: Mit dem Fotografieren der Pilzfruchtkörper begonnen, dann interessiert, den Bildern (damals noch Dias) einen Namen zu geben, dabei den „offiziellen Pilzberater der Stadt Weiden“, Norbert Griesbacher, kennen gelernt; mit diesem und einigen anderen PSV und Interessierten den Vorläufer der „Pilzkundlichen Arbeitsgemeinschaft Oberpfalz“ (PAGO) ins Leben gerufen;
– 1985 Start der „Münchner Phase“: Zur Ausbildung zum Krankenpfleger hat es mich nach München verschlagen, wo ich einige Jahre vorher schon ein Studium begonnen hatte; Beitritt zum Verein für Pilzkunde München, im Vereinsraum erste Übungen am Mikroskop und viel gelernt von den hervorragenden Pilzkennern des Vereins, sowie von dem Münchner Mykologen Alfred Einhellinger (vor allem bekannt durch seine Bearbeitung der Täublinge); 1986 schon erfolgreiche Absolvierung des Lehrganges zum Pilzberater der DGfM (heute „Pilzsachverständiger“) in Hornberg/Schwarzwald; erstes Interesse an der Gattung Inocybe (Briefkontakt mit Johann Stangl)
– 1987/88 Start der „Regensburger Phase“: Beruflicher Neu-Anfang in Regensburg mit Frau und Kind, Anschaffung eines eigenen Mikroskopes, Aufbau eines eigenen Pilzherbars (besser „Fungar“) und einer eigenen Pilzbibliothek, Beitritt zur Regensburgischen Botanischen Gesellschaft, Kontakt zur Regensburger Universität zum Lehrstuhl von Prof. Andreas Bresinsky (–> „Regensburger Pilzpapst“) und vor allem seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Helmut Besl; erste eigene Veröffentlichungen, Durchführung von Pilz-Lehrwanderungen und -Kursen, Halten von Bildervorträgen, allmählicher Aufbau einer Regensburger Gruppe der PAGO;
– seit ca. 2011 regelmäßige „Pilztreffen“ im Gasthof „Waldschänke Pilz“ in Steinsberg (Gde. Regenstauf): Treffpunkt dort jeden letzten Montag im Monat um 19 Uhr, von Mitte September bis Ende Oktober jeden Montagabend! Vielleicht sehen wir uns mal dort!
Helmut Zitzmann